Aprikosenmarmelade – Grundrezept Konfitüre

Marmelade selber machen ist etwas Aufwand, aber es lohnt sich in jedem Fall. Ich muss gestehen, ich habe ausser in den Ferien noch nie gekaufte Konfitüre gegessen. Übriges Obst wurde immer zu Marmelade gekocht, und im Keller standen im Regal immer alle möglichen Varianten, von Erdbeer über Himbeer zu Zwetschge hin zu den bunt gemischten Varianten, wo einfach alles, was grade an Beeren da war zusammengemischt wurde, damit man auf ein Kilogramm Obst gekommen ist.

Grundsätzlich sind beim Marmelade kochen vor allem ein paar Dinge wichtig – man sollte den Anleitungen der Gelierhilfe folgen (jede Marke hat ein bisschen eine andere Reihenfolge, Kochzeiten, etc), und noch viel wichtiger – die Gläser und die Deckel müssen gut sterilisiert werden – denn ansonsten kann es sein, dass die ganze Mühe umsonst war, und die Konfi anfängt zu schimmeln, kaum ist sie im Glas.

Dann kann man mit Gewürzen experimentieren – bei diesem Rezept geben Honig und eine Vanillestange den Aprikosen einen kleinen Twist.

Normalerweise gehe ich ja gerne direkt zu der Zubereitung und halte mich nicht lange mit irgendwelchen Geschichten auf. Da dies das erste Konfi-Rezept auf dem Blog ist, sind diesesmal auch die Grundlagen beschrieben.

Zutaten und Zubehör:

1kg entsteinte Aprikosen (entspricht ca 1.4 kg mit Steinen)
1 kg Zucker
1 Päckchen Gelierhilfe (Pektin)
1 Esslöffel Honig
1 Vanillestange

genügend Gläser mit passendem Schraubverschluss
Holzbretter zum Unterlegen
Trichter mit grosser Öffnung fürs Einfüllen
Suppenkelle
Schaumlöffel
Kochlöffel
Silikonhandschuh/Silikonlappen/Topflappen/Geschirrtuch

Vorbereitung:

Sobald die Marmelade kocht, muss es schnell gehen – deshalb muss vorher bereits alles hergerichtet werden. Die Gläser müssen vorbereitet werden – genügend saubere, geruchslose Gläser herrichten und die passenden Deckel zusammensuchen.
Tipp: Probiert auf jeden Fall aus, dass ihr für jedes Glas einen passenden, schliessenden Deckel habt.
Noch ein Tipp: Riecht an den Gläsern – wenn ihr zum Beispiel Essiggurkengläser nehmt, und die Gläser riechen noch nach Essiggurken, könnt ihr euch auf eine interessante Geschmackskombination einstellen, falls ihr die Marmelade darin einfüllt. Riechende Gläser erst solange reinigen, bis der Geruch verflogen ist.

Die Gläser auskochen. Das heisst, in die Spüle stellen, und mit kochendem Wasser füllen und auch den oberen Rand gut abgiessen. Genauso die Deckel mit kochendem Wasser abspülen. Nicht abtrocknen, da die Abtrockentücher nicht steril sind, sondern nur auf einer sauberen Fläche abtropfen lassen. Die Gläser können ruhig noch warm sein, wenn die heisse Marmelade eingefüllt wird.

Legt euch alle notwendigen Utensilien zurecht. Holzbretter sind eine gute Unterlage, wenn ihr eine Steinplatte habt – wenn ihr die kochende Marmelade in die Gläser füllt, welche auf einer kalten Steinplatte stehen, können die Gläser springen. Ein Holzbrett dazwischen hilft dagegen.

Ein Trichter mit einer grossen Öffnung hilft beim Einfüllen der Marmelade in die Gläser und verhindert, dass der Rand der Gläser verschmutzt.

Sobald die Marmelade eingefüllt ist im Glas, kommt der Deckel drauf, wird zugedreht, und das Glas wird auf den Kopf auf ein weiteres Holzbrett gestellt – Topflappen oder Backhandschuhe schützen eure Hände, die Gläser sind kochend heiss!

Und last but not least – nehmt einen Topf, der gross genug ist. Wenn die Marmelade anfängt zu kochen, kocht sie hoch und bei zu wenig Platz schnell über. Falls ihr keinen Topf habt, der gross genug ist, teilt die Mengen auf, und kocht mehrmals kleinere Portionen!

Aprikosen Marmelade

Zubereitung:

Die Aprikosen waschen, und entsteinen. In kleine Stücke schneiden. Die Vanillestange halbieren, und der Länge nach aufschlitzen, und zu den Aprikosen in einem grossen Topf geben, genauso wie den Honig.

Die Gelierhilfe nach Anweisung mit den Früchten und dem Zucker mischen, und alles zum Kochen bringen.

Dabei immer gut rühren, damit nichts am Topfboden ansitzt. Tipp: mit einem Kochlöffel mit geradem Kopf immer 8er rühren, und dabei ab und an den Topf um ein Viertel drehen. So hat man keine ‹blinden› Stellen, die man vergisst, wo die Marmelade erst ansitzt und dann anbrennt.

Steigt Schaum auf, wird dieser mit dem Schaumlöffel entfernt (Tipp: nehmt einen tiefen Teller, und mischt den Schaum hinterher mit etwas Joghurt oder Quark – ist superlecker!). Bleibt der Schaum in der Marmelade, erhöht sich das Risiko, dass die Marmelade anfängt zu schimmeln.

Sobald die Marmelade sprudelnd kocht, heisst es kräftig rühren, und die Zeit anfangen zu messen, die auf der Gelierhilfe angegeben wird – in der Regel sind das wenigstens 4 Minuten. Kocht die Marmelade hoch und droht überzukochen, den Topf kurz von der Platte heben.

Nach der Zeit den Topf von der heissen Platte nehmen, und eine Gelierprobe machen – einen kleinen Löffel der (heissen) Marmelade auf einen (kalten) Teller geben und den Teller kippen. Kommt die Marmelade nicht weit, und wird in den nächsten ein, zwei Minuten sehr zähflüssig und dick, passt es. Läuft der Tropfen einfach weiter, und verändert die Konsistenz überhaupt nicht beim Abkühlen, die Marmelade länger kochen.

Ist es gut, wird die Marmelade abgefüllt.  Jetzt heisst es zügig zu arbeiten. Die abgetropften Gläser auf einem Holzbrett (siehe oben, wegen Springen) bereitstellen, die heisse Marmelade mit dem Trichter bis kurz unter den Rand einfüllen, Deckel drauf, zudrehen, und umgekehrt auf ein Holzbrett stellen (mit dem Deckel nach unten). Darauf achten, dass der Rand des Glases sauber ist, bevor der Deckel draufkommt.

Die Vanilleschote wird beim Abfüllen entfernt, sobald sie auf der Kelle irgendwo auftaucht – sie kommt nicht mit ins Glas.

Dauert es zu lange, und kühlt der Topf mit der noch nicht abgefüllten Marmelade zu sehr ab, die Herdplatte nochmal an, und wieder erwärmen.

Die Gläser können nach 5 Minuten wieder umgedreht werden. Ich lass sie in der Regel aber auf dem Kopf stehend abkühlen, da ich erst mal aufräume, und bis ich dann daran denke, dass ich umdrehen könnte, ist die Konfi bereits abgekühlt und geliert.

Die abgekühlten Gläser mit der Marmeladen kühl und dunkel aufbewahren – zum Beispiel im Keller. Wenn sich kein Schimmel bildet, hält sich die Konfi länger, als es dauert sie zu essen…

Etwas Zopfbrot, oder frisch gebackenes Brot mit etwas Butter und selbstgemachter Aprikosenmarmelade? Ein Traum!